Abschliessendes zum Kapitel "Oberlausitz"

Die Mundart der sächsischen Oberlausitz hat ja sehr wenig mit dem Sächsischen, aber viel mehr mit dem Schlesischen gemein. Eines der bekanntesten Mundartlieder, vom Ignaz und vom Kilian soll hier noch folgen. 

Der Ignaz und der Kilian

Der Ignaz und der Kilian, zwee Bauern aus Grußschiene,
die guckten sich die Sunne oah, mit ganz verdächtscher Miene.
Sie guckten hie, sie guckten har und woas se duchten, ging derquar
Sie guckten hie, sie guckten har und woas se duchten, ging derquar

Der Ignaz seut zum Kilian, das is a grußes Wunder,
an Usten gieht de Sunne uf, an Westen gieht se under.
Se muß doch oh zuricke kumm, doch wie, daos is mer gaor zu dumm.
Se muß doch oh zuricke kumm, doch wie, daos is mer gaor zu dumm.

Do seut der Kilian zum Naz, daos is kee grußes Wunder,
an Usten gieht de Sunne uf, an Westen gieht se under.
Zuricke kimt se ganz gewiß, du sists ok ni weils finster is.
Zuricke kimt se ganz gewiß, du sists ok ni weils finster is.

Und wenn mer warn gesturbn sein, do kumm mer a e Sergl,
do kumm mer a die Erde nei und ubn druff a Bergl.
Du denkst du bist eim Paradies, du sists ok ni weils finster is.
Du denkst du bist eim Paradies, du sists ok ni weils finster is.

Mit diesen Gleichaltrigen schloß ich in der Zeit von 1946 - 58 Freundschaft, bzw. habe einen großen Teil meiner Freizeit mit ihnen verbracht. Manche dieser Freundschaften haben bis heute gehalten.

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hansi52 h-j.hauptmann
Hans-Jürgen Pohl, mein Nachbar in Spitzkunnersdorf und Klassenkamerad. Er ist 2006 in Berlin gestorben. Hans Werner, genannt (auch heute noch) "Hansi", mein Cousin. Seine Familie verließ die DDR 1954. Wir haben uns erst 2007  in Rüsselsheim wiedergesehen. Hans-Jürgen Hauptmann, wir lernten uns beim Sport, 1954, in Großschönau kennen.
leider ist die Verbindung Anfang  der 1960er Jahre abgerissen. Er ist 1998 bei einer Bergtour an  Herzinfarkt gestorben.
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Manfred Kögler aus Lückendorf, er hat bei mir das Interesse am Felsklettern geweckt. Nach langer Zeit ohne Kontakt, hat sich Manfred  
im November 2010 wieder gemeldet.
Ekkehardt Rückert, genannt "Ekkus", war mit mir, im selben Semester auf der Bauschule. Seine Liebe zur Klassischen Musik und zur Deutschen Literatur haben uns verbunden, auch heute noch. Seine Heimatstadt Dresden liebt er fast so sehr, wie seine Frau Waltraut. Hartmut Gay aus Guben, auch Bauschüler in Zittau. Viele gemeinsame Interessen haben uns verbunden. Bis vor kurzem, sind wir noch jedes Jahr eine Woche mit dem Rad unterwegs gewesen. Unsere Weltbilder haben sich leider etwas abweichend entwickelt.

Zum Ende des Kapitels 2 "Oberlausitz", zeige ich noch ein Foto der beiden Menschen, denen ich neben meiner Mutter und Schwester, am nächsten stand. Es ist eine Aufnahme vom Sommer 1956. Großvater hatte sich ein Damenfahrrad von Walter Hauptmann (Stollpauer Walter) zusammenbauen lassen (man konnte leichter aufsteigen, als auf ein Herrenfahrrad). Großmutter hatte immer noch ihr Vollballon-Rad, mit dem sie schon im Eulengebirge und in Eisendorf gefahren war. Sie hatte es mitbringen können.
Im November 1956 starb Großvater an Darmverschluß, Großmutter folgte ihm 1968. Sie sind beide im Neumannschen Erbbegräbnis beigesetzt.

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       Am 1. September 1958 begann ein neuer Lebensabschnitt - mein Wohnort hieß ab diesem Tag:  Leipzig.

Allen Spitzkunnersdorfern, die mich durch geduldige Auskünfte und bereitgestellte Fotos beim Zusammenstellen dieser Seite unterstützt haben, danke ich an dieser Stelle. Besonders hervorheben möchte ich Christa Neumann (Arthur-Christa), Johanna Zschiedrich, geborene Jeremias, meine Klassenkameraden Isolde Richter, geborene Steudtner, Brigitte Gründler geborene Seiler und Manfred Arlt sowie meine Cousine Heidrun Clemens und ihren Mann Reiner.

                                                    neumann-gut78                                                         

                        Eines der letzten Bilder vom kompletten Neumann Gehöft, mit Scheune und Stallung,

                       1978 aufgenommen - auch die große Linde steht noch. Jetzt gibt es nur noch das Wohnhaus

                          und das alte Haus.