Leipzig 1970 - 1974
Das Projektierungsbüro war in der Wilhelm-Busch-Straße in
Leipzig-Mockau, im Gebäude des Spezialbau Potsdam, des Baubetriebes,
der sämtliche Bauaufgaben für die sowjetischen Besatzer in der DDR
erledigte. Ich fuhr mit dem Fahrrad zur Arbeit, ca. 2,5 km.
Interessant übrigens, daß das Spezialbaukombinat inzwischen von
Leipzigern regiert wurde, so hieß der Genraldirektor inzwischen Heinz
Schwarz, er gehörte zu dem Häuflein das 1961 mit nach Magdeburg
gegangen war. Der Technische Direktor des Teilbetriebes Feuerungs- und
Grundbau war Siegfried Hempel, der nun doch in Magdeburg angekommen
war. Er wurde dann Betriebsdirektor und der letzte Generaldirektor bis
zur Wende.
Auch die Jahre 70 - 74 brachten wieder einige Überraschungen und
Höhepunkte in unser Leben (ein moderner Zeitgeist hätte an dieser
Stelle vielleicht das urdeutsche Wort "Highlight" untergebracht).
1971 traute sich mein Vater, der 1957 in den Westen "abgehauen" war das
erste Mal, uns zu besuchen. Überhaupt, ist es das Jahr des
Ost-West-Wiedersehens: Im März treffen sich drei Studienfreunde in
Berlin, einer davon kommt aus Frankfurt/Main. Im August kommt Vater aus
Hamm nach Leipzig und im September kommt Freund Hartmut mit Familie zum
Messebesuch.
1972 Holm tritt in die Schule ein.
1973 mußte ich einen halbjährigen Reservistendienst bei der Nationalen
Volksarmee (salopp im DDR-Deutsch: "Bei der Fahne") ableisten.
1974 begann ein mehrjähriger Einsatz als Bauleiter in Bagdad / Irak -
die Familie durfte mit. Das war, mit dem "Klotz am Bein - Vater im
Westen" schon ungewöhnlich. Da war auch viel Glück dabei und
Vorgesetzte, die mir gewogen waren und etwas riskierten.
Drei Studienfreunde, v. l. Hartmut aus Frankfurt/Main, Reinhard aus Berlin/Ost und Wolfgang aus Leipzig, März 1971 in Berlin |
Holm mit seinem Freund Jens Held im Sommer 1971 |
Wir haben West-Messebesuch; Hartmut mit Familie kommt nach Leipzig, auf dem Bild Töchter Karen und Anke mit Holm in Leipzigs Innenstadt, Sept. 71 |