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Bildgalerie 1
Die Unterseite Bildgalerie 1 enthält Fotos und Reproduktionen der Stadt Bagdad und der Baustelle Ziegelei in Bagdad, die auf den einschlägigen Seiten Bagdad und Die Baustelle aus Gründen der Übersichtlichkeit und der Gefahr der Überfrachtung nicht mehr unterzubringen waren.

Bagdad بغداد

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Die Ramadan-Moschee, das heimliche Wahrzeichen Bagdads
                                                                                                                                 
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Eines der 4 schiitischen Heiligtümer des Irak, die goldene Grabmoschee der Imame
Moosa el Kadham und Mohamad el Jawad im Stadtteil Kadhimijah

Im Zentrum von Bagdad, am linken Tigrisufer, die "Raschid", die Straße wurde nach dem berühmtesten Bagdader, Harun al Raschid, benannt
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Hotel "Bagdad" war 1974, als die Aufnahme entstand, das erste Haus am Platz.
Wenn Geld zu tauschen war, sind wir dorthin gegangen.

Eines der vielen Kinos in den 1970er Jahren in Bagdad. Gespielt wurden haupsächlich italienische und indische Filme. Das Publikum bestand fast ausschließlich aus jungen Männern. Ich kann mich nicht erinnern, je eine Araberin unter den Zuschauern gesehen zu haben.
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Baustelle in der Stadt, Holz ist im Irak knapp und teuer, um Gerüste zu sparen,
wird oft mit viel Wagemut gearbeitet, Fatalismus ist sehr verbreitet.

Straßenszene in Bagdad, Juni 1974 - im Hintergrund, ein Kino
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Schuputzer in Bagdad, davon gibt es viele! Die Jungen müssen in den kinderreichen
Familien dazuverdienen - sympathische, pfiffige Burschen.
Die Innere Karradah, eine Geschäftsstraße in unserer Nähe. Auf dem Dach über dem Stoffladen erkennt man einen "Aircooler", die verbreitete Klimaanlage im Irak.
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Der Tigris als Freibad, mitten in Bagdad - hygienisch sehr bedenklich, denn es wird sehr viel Abwasser, unbehandelt, in den Fluß geleitet. Mit diesem Spezialbus werden längere Wüstenstrecken befahren. Die anderen Busse auf dem Bild waren meist als Postbusse in der Bundesrepublik eingesetzt und wurden, nach der Ausmusterung in den Irak verkauft. Deutsche Original-Hinweisschilder im Fahrzeug belegten das.
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Das Minarett zeigt, daß dort eine Moschee ist. Moscheen sind oft mitten in gewerblich genutzten Gebieten oder Gebäuden eingerichtet. Christliche Kirchen sind zahlreich in Bagdad zu finden. Die Aufnahme stammt vom Juni 1974, damals mußten Christen nicht um ihr Leben in Bagdad fürchten.

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Es gibt zwei Gründe, warum viele Bagdader im Sommer auf ihrem Dach schlafen:
1. Es ist kein Regen zu erwarten.
2. Es weht meist ein Lüftchen, wodurch es angenehmer als im Haus ist.

Diese original englischen Doppelstock-Busse fahren zahlreich in Bagdad, manchmal sind sie so überfüllt und die Federung ermüdet, daß die Karoosserie in Kurven schleift, wodurch der Bus einen Funkenregen hinter sich herzieht.
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Noch zwei Fotos von Siegfried Pilz  mit Blick über die Dächer in einer "besseren" Wohngegend. Man kann hier auch sehr gut die bagdadtypische Klimaanlagen sehen, die nach dem Verdunstungsprinzip funktionieren. Sicher nicht erfreut sind die Bewohner , wenn in der Nachbarschaft ein höheres Gebäude errichtet wird und man die Dächer von dort beobachten kann. Die Araber haben es nicht so gern, wenn ihr Privatleben zu öffentlich wird.
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Jedes Jahr das Gleiche, Bagdad nach dem ersten Winterregen. Die beiden Wasser-Fotos sind vor der DDR-Handelsvertretung (TKB) enstanden.
Der erste ergiebige Winterregen trifft Bagdad regelmäßig unvorbereitet, die Straßenabläufe sind voller Müll und müssen unter den Wassermassen erst gesucht werden. Die Abläufe werden dann mit Stöcken, Draht und was so gerade vorhanden ist, gereinigt.
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Die Zeitung "Ath Thawra" berichtet am 9 Dezember 1974 über die Auswirkungen dieses
ersten Starkregens in Bagdad und die Arbeit des Notdienstes.
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Bagdad, Juni 1974

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Bagdad, Juni 1974

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Strassenszene, Saadun-Strasse
Der Schatz des Irak, die Dattelpalme und unser Schatz, der kleine Holm
Ein Mutiger im Tigris, im Hintergrund das Ministerium für Information. Hier kann man erkennen, daß der Tigris nicht tief ist, für größere Schiffe nicht geeignet.
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Auf dem Plakat wirbt die irakische Luftwaffe Piloten.
Der Comic-Stil wird dafür bevorzugt.
Wächter an der Mustansirija
Ein weiteres Werbeplakat, Moshe Dayan ist unverkennbar.
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Aprikosenplantage, sie blühen im Winter
Die Familie Brandt aus Leipzig war schon mehrere Jahre in Bagdad und hatte sich eingerichtet. Sie hielten Hühner und die Bananen konnten sich sehen lassen.
Apfelsinen, sie waren im November/Dezember zu ernten.


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Pferde waren auch in Bagdad die Ausnahme im Straßenverkehr
1975 war Achmed Hassan al-Bakr Präsident des Irak, Saddam Hussein mußte sich  noch mit dem zweiten Platz begnügen.
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Eine Reifenpanne am Baustellenauto zwingt uns, eine Werkstatt aufzusuchen.
Diese cleveren Burschen machen die Arbeit, links Kollege Siegfried Pilz.
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Der Fladen wird nur mit den Händen in der Luft geformt, da gehört Geschick dazu. Diese Frau trägt "nur" einen Hidschab, um die Haare zu verdecken und keine Abbaja.
Der Irak kauft mit seinen Erdöl-Millionen massenhaft Maschinen und Gerät, sogar ein Sportplatz wird zum Abstellen genutzt.

Holm und Torsten

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In den Bewässerungsrinnen für die Zitrusbäumchen und Sträucher ließ es sich wunderbar spielen
Unsere beiden, Holm und Torsten, auf unserem Haus 2 und vier der Gärtnerkinder vor ihrer Behausung
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Abendspaziergang am Tigris, hinten links die Fakel der Ölraffinerie Bagdad
Auch wenn´s mal etwas eng war, Hauptsache im Wasser
Kindergeburtstag 1975, Holm ist 10 Jahre alt und Mutti hat gebacken
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Der zugelaufene Hund, Feuertüte genannt, als der noch ganz niedlich war
Hier ist gerade wieder ein Projekt in Erprobung.
Jeden Tag blauer Himmel, immer über 40 Grad im Schatten, manchmal bis 50 Grad, da ist Wasser das beste Medium.
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 Holm und Torsten bei Ihren erdgebundenen Aktivitäten, fotografiert von Siegfried Pilz, dem Vater von Torsten.

Freizeit, Einkauf, Stadtbummel

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Der blühende Garten von Haus 1 und dazu die "Burda-Modenzeitung" (gab es in Bagdad), so konnte es Christine schon aushalten, Frühjahr 1977
Eine der abendlichen Runden, v. l. Heinrich Koch, Frau Rohde, Christine, Janko Wiener, Siegfried Pilz, Manfred Mahlich (beide verdeckt) und zwei Dienstreisende
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Eine abendliche Runde, etwas zusammengeschnitten, v. l. Siegfried Pilz und Manfred Mahlich, die gerade beim Bierzapfen etwas improvisieren müssen. Heinrich Koch und Frau Rohde, Christine, Frau Mahlich und Gotthard Knespel
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Christine auf dem Kleider-Suq
Noch einmal in Schwarzweiß, Christine auf dem Suq
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Hier noch einmal unsere Domizile, Haus 1, in das wir gegen Ende der Baustelle umgezogen sind.
Haus 2, unser erstes und längstes Quartier, die 3 Fenster, links von der Haustür, waren unser Wohnzimmer und unser Schlafzimmer.
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In der Botschaft standen Nähmaschinen, Marke Veritas, zum Ausleihen.
So konnte Christine ihrem Steckenpferd fröhnen.
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Eine Hauptstraße im Stadtteil Karrada -
hier sind wir oft entlanggelaufen.

Irakische Großfamilie

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Im Sommer 1977 besuchen wir meinen Arbeitskollegen Jelil, der im nordwestlichen Randstadteil von Bagdad wohnt, wo es sehr viele Ziegeleien gibt, die zwar mit Öl, aber sehr uneffektiven Brenneranlagen betrieben werden. Die Luft ist deshalb dort, wie früher im Ruhrgebiet.
Jelil wohnt mit Mutter und Frau, zwei Brüdern und deren Familien, insgesamt 11 Personen, auf einem Grundstück, dessen Baulichkeiten im Wesentlichen aus trocken aufgeschichteten und mit Lehm verstrichenen Ziegeln besteht.
Jede Familie hat einen Raum. Gemeinschaftsraum, Küche und Fladenbackofen werden gemeinschaftlich genutzt.
Die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft war überwältigend!
Die beiden Fotos, oben links, zeigen uns mit den drei Frauen der drei Brüder und zwei der Mädchen, links darunter, die Frau des älteren Bruders beim Fladenbacken. Das Foto rechts, Mitte zeigt mich mit den drei Brüdern und den vier Mädchen (im roten Hemd: Jelil).
In der Mitte, das große Bild, Christine mit Jelils Mutter und ihren vier Enkeln. Der Vater ist schon gestorben und der älteste Sohn wird damit automatisch Familienoberhaupt.
Die beiden Fotos rechts oben und unten entstanden bei der Besichtigung eines Ringofen in der Nachbarschaft


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Die extremen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsverhältnisse erzeugten beim Duschen mit dem heißen Wasser aus den Dachbehältern eine Gänsehaut.
Viele Bagdader, die an den Stadträndern lebten, hielten Schafe, manche eine stattliche Zahl.
Ein sehr jugendlicher Verkäufer von Lotterielosen, seine Werbung zeigt die Zehntausend als Gewinnmöglichkeit.
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Arm und Reich ganz dicht beeinander, der Fatalismus der Araber empfindet die Ungerechtigkeit nicht so heftig!
Die Kinder einer Schafhalter-Familie in Bagdad.
Aschur-Fest - Gedenken an den Tod des Imam Hussein
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Auch ein Foto vom Aschur-Fest, wie man sieht, müssen die Fahnen nicht immer nur schwarz sein. Das Foto entstand in der Inneren Karrada, 1976.

So eine Schrott-Karosse kann auch eine eintönige Umgebung interessant für Kinder machen. Der Schrott-VW stand lange in unserer Nachbarschaft.

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Busbahnhof und Schiffsanlegestelle, Stadtzentrum Bagdad



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Im Kino "Atlas", in der Saadun-Straße, gibt es den Film "Batanga" - interessant an diesem Foto ist
  auch die alte Wolga-Taxe. Diesen Typ fuhr VEB Taxi in Leipzig auch.
Eine Seitengasse, wie es im Zentrum von Bagdad viele davon gab In diesem nicht ganz so exklusiven Kino wurde gerade ein
Film mit Nadja Tiller gespielt.
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Die drei Frauen haben außerhalb Bagdads Disteln gesammelt, das unentbehrliche Brennmaterial zum Beheizen
der Fladenbacköfen.
Der Tigris ist breit, aber nicht tief, Blick auf das Stadtzentrum mit dem Hochhaus der Rafidain-Bank. Tierdung, im Ölland Irak als Brennmaterial, sicher ein
Auslaufmodell - das gut ausgelastete Fahrzeug fährt auf der Straße von Bagdad nach Bakuba, im Juni 1974.
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Der neueste amerikanisch Straßenkreuzer, da war für den DDR-Deutschen im Juni 1974 ein Foto fällig. Die Auffahrt zur Jumhuriya-Brücke - die größeren Kreuzungen sind meist als Kreisverkehr ausgebildet. Die Insel ist eine Grünanlage, für deren Erhaltung, den Sommer über, ist ein beträchtlicher Bewässerungsaufwand erforderlich. Die Rashid-Straße im Herzen Bagdads

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Hier sind drei Grüße aus der Heimat festgehalten: Links ein schwerbepacktes MZ-Motorrad aus Zschopau, rechts ein Robur-Bus aus Zittau und in der Mitte, vor dem Bahnhof Bagdad, dem Endpunkt der Bagdad-Bahn ausgestellt, eine Original-Lok aus Chemnitz. (3 Fotos von Siegfried Pilz)

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Neben dem Suq und vielen kleinen Geschäften wird auch direkt neben der Straße gehandelt, hier verkauft eine Frau Hühner. Meist ist der Handel Männersache.
Diese Jungen behalten auch tagsüber den Schlafanzug an. Eine Sitte, die man auch bei erwachsenen Männern mitunter sieht.
Ein Stück modernes Bagdad, Sitz der ausländischen Fluggesellschaften (3 Fotos von Siegfried Pilz)

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Ein Foto aus unserer Nachbarschaft: Ein alter Mercedes muß noch
als Taxi herhalten - die Reparatur, mitten auf der Straße zeugt wieder vom unbeirrbaren Fatalismus.


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Diesen Stadtplan habe ich 1974 in Bagdad gekauft, er dürfte aber schon  vor 1969 gedruckt worden sein. An der mit "Wohnung" markierten Stelle befanden sich die
für uns angemieteten Häuser 1 und 2. Der schnurgerade Armee-Kanal wurde zwischen 1958 und 1963 unter Kassem von der Armee geschaffen und bildet eine Verbindung zwischen Tigris und Djala. Er dient der Bewässerung von neuerschlossenem Siedlungsgebiet. Der Flugplatz ist hier noch an alter Stelle eingezeichnet (in Bildmitte, unterhalb des Bahnhofes), schon vor 1974 war er weit außerhalb Bagdads neu angelegt worden.


Die Baustelle  مصنع الطابوق
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Bevor wir uns unserer Ziegele-Baustelle zuwenden möchte ich noch Baustellen zeigen, die nahe an unserer lagen, ansonsten aber nicht zu vergleichen waren. An dieser Gruppe von Hütten fuhren wir täglich vorüber - sie lagen an der Zufahrtsstraße zur Baustelle. Soweit zu erkennen, wohnte eine mehrköpfige Familie darin. Gegen Ende unserer Bauzeit mußte dann das Anwesen weichen, wobei wir nicht herausbekommen  konnten, ob der Bulldozer die Hütten mit Einverständnis der nun obdachlosen Bewohner plattgemacht hat. Vielleicht hat die Ziegelei den Leuten auch geholfen, was denkbar gewesen wäre.
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Hier ist so ein Anwesen aus Lehm mit Stroh vermischt im Bau - unsere Vorfahren haben einst auch so gebaut. Fenster sind hier nicht üblich, nur Lüftungslöcher, gleich über dem Fußboden, gegenüberligend, damit die Lüftung auf natürliche Weise funktioniert. Offenbar wird der Bau durch die Frauen ausgeführt und jugendliche, männliche Familienmitglieder helfen dabei. Eine Fernverkehrsstraße führt unmittelbar daneben vorüber.
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Das Dorf, besser gesagt, die Siedlung, lag direkt neben der Baustelle. Durch die Nähe des Flusses Djala und das damit verbundene Grundwasser, wuchsen Dattelpalmen.
Strom, Telefon, fließendes Wasser - Fehlanzeige!
Das Dorf noch einmal, der Schuppen, links gehört zu unserer Baustelle. Der Palmenwald im Hintergrund markiert den Flußlauf des Djala, auch im Hintergrund, rechts, erkennt man eine zweite Ansiedlung.

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Auch das gab es, um die Baustellenstraßen zu verfestigen, wurde ein Lkw voller Arbeitssuchender vom Arbeitsamt geholt, die aus Ziegelbruch eine Baustraße pflasterten. Anschließend wurde mit dieser Straßenwalze der Ziegelbruch noch etwas mehr zerkleinert.
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Keine Baustelle ohne Pfusch! Die Fundamente für die Hallenstützen wurden nach der Geländeoberkannte festgelegt, die Oberlichtfenster mußten dann einzeln eingepaßt werden. Ich habe mir dann den Nullpunkt, der für alle galt, aus der mittleren Höhe der Stützenfundamente gebildet. Einen von den 10,000  Mercedes-Lkw, die der Irak importiert hatte, bekam unsere staatliche Ziegelei-Baustelle.
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Erst war unser angeliefertes Material vom Hochwasser des Djala-Flusses überschwemmt worden, dann brach im Sommer 1975, bei glühender Hitze, ein Brand auf dem Lagerplatz aus. Das hatte wieder eine Nachlieferung von Material und Bauverzögerung zur Folge. Zwar hatte der Irak mit seinen Erdöl-Dollars auch Autokräne eingekauft, aber keine Fahrer mit dazu, deshalb hatte dieser Privatunternehmer, mit seinem altertümlichen Autokran auch noch seine Beschäftigung.
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Die ersten Arbeiten für die zwei Tunnelöfen waren die unterirdischen Rauchgaskanäle, die wir im November 1974 begannen. Arbeiten am Kanal, ein Maurer, zwei Helfer, davon ein Kind sowie ein "Inspektor", dessen einziger Nutzen darin bestand, daß er Englisch in der Schule gelernt hatte und als Dolmetscher fungierte.

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Das Ofengleis des Tunnelofens 1 liegt, von ihm werden alle Maße genommen. Das erste Mauerwerk an der Ofenausfahrt, streng nach dem Gleis angelegt, ist auch zu sehen. Ich balanciere hier gerade auf einem Brett über dem Begehungskanal um ein Maß von der Ofenmitte zu nehmen. Zu gleicher Zeit werden noch Arbeiten am Hallendach, über uns, ausgeführt, was aber meine fatalistischen arabischen Kollegen nicht stört. Hier ein Blick von der Ofenmitte in Richtung Ofenausfahrt, es ist noch etwas Mauerwerk hinzugekommen. Das Ofengleis hat eine Spurbreite von 3,50 m, die Schienen sind die gleichen, wie bei Eisenbahn, nämlich S 49 (49 kg/m), Höhe ca.
15 cm. Die Schienenstöße sind mit Dehnfugen, wegen der Erwärmung im Ofen, ausgeführt 
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Hier ist ein Maurer mit 2 Helfern und einem Inspektor beim Mauern des Labyrints, des Profils, in dem die feuerfeste Aufmauerung der Ofenwagen entlang gleitet. Da muß besonders genau gearbeitet werden, da der Zwischenraum nur 3 cm beträgt und ja nichts schleifen darf. Helfer beim Transport von Ziegeln und Mörtel - bei der Anlieferung der Ziegeln per LKW wurden 2,50 - 3,00 m hohe Stapel gesetzt. Die Helfer mußten dann die Steine aus diesem Stapel herausziehen, bis er schließlich zusammenfiel und Helfer verletzt wurden und Steine zu Bruch gingen. Man sieht so einen Stapel auf diesem Bild. Mir ist es, trotz aller Bemühungen, nicht gelungen, diese unmögliche Praxis zu ändern.
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Frühstück der deutschen Kollegen, linke Seite Rolf Ewertz, Koll. Köhler, Manfred Mahlich, rechte Seite Dieter Petzold, Georg Feike, unser dienstbarer Geist, der kleine Ali und der Autor
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Frühstück der irakischen Kollegen (Arbeiter der Baustelle, nicht vom Baubüro) - der Tee wird am offenen Feuer gekocht, sehr stark und sehr süß, man wird immer aufgefordert, mitzuessen.

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Die Ofeneinfahrt wird von einem halsbrecherischen Gerüst
(ein Brett auf  bald 2 m hohen Ziegelstapeln) aus gemauert.
Im Vordergrund mein Kollege Rolf Ewertz mit dem kurdischen Schlosser, Chalid mit einem Ofenwagen-Untergestell
Die Hängedecke ist in Arbeit, die Schalung dafür haben wir mitgeliefert. Hängedecke mit den Brennerrohren, langsam wird ein Tunnelofen aus der ganzen Bauerei.
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Bilder vom Schornsteinbau, Gott sei Dank, war er nur 10,50 m hoch. Die Risiken mit diesem extremen Behelfsgerüst (Geländerrohre und Materialkisten) waren erheblich, aber Allah war mit uns, ees war nichts passiert. Auf dem rechten Foto ist der Schornstein fertig und Rolf Ewertz montiert mit den irakischen Kollegen den Saugzug für den Ofen 1.
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Irakische Kollegen von der Baustelle, aber nicht von der Ofenmannschaft Der Kollege in der Mitte ist unser kurdischer Schlosser,
Chalid, hier als Ordner bei der Einweihungsfeier. Er wurde von der Ziegelei eingestellt als Mitglied des Bedienungspersonal für die  Öfen.

Ausflug nach Ktesiphon (auch: Ctesiphon) 1976

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Von links, Abu Ali, Abu Hussein, Lothar Lorenz, der Autor, Wilhelm Stöger vor dem berühmten Bogen von Ktesiphon aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.
Zur Zeit der Parther und Sassaniden war Ktesiphon Hauptstadt des Perserreiches und hatte zeitweise eine halbe Million Einwohner. Es liegt 35 km südöstlich von Bagdad.
Links Abu Hussein, Araber, unser Vorarbeiter der Maurer und daneben Abu Ali, Kurde, der Vorarbeiter der Schlosser
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Von links, Abu Ali, Abu Hussein, Wilhelm Stöger, Rolf Ewertz, Lothar Lorenz
Hier noch einmal das komplette Gewölbe, es hat immerhin eine Spannweite von 25,5 m!
Die Perser beherrschten damals schon die Ziegelherstellung mit Ausbrandstoffen, um das Gewicht niedrig zu halten.


Die Übergabe des Werkes

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Wie üblich, wird eine Feier mit einem Gusi-Essen (Hammel mit Reis) begangen. Hier eröffnen der Vertreter des Ministeriums und der Werkleiter der Ziegelei, Mr. Hatem, das Mahl.
Hier bietet mir ein irakischer Kollege (Hadi) einen besonderen Bissen an
Drei Thüringer unter sich, v. l. Roland Uschmann, unser Dolmetscher aus Weimar, Gotthard Knespel der Elektromonteur aus Jena und Lothar Lorenz von WTI Jena, unser Subunternehmer für die BMSR-Anlage des Ofens.

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V. l. drei irakische Kollegen, im weißen Kittel, der Betriebsleiter, Mr. Hatem, ein ehmaliger
 Armeeoffizier
, Roland Uschmann, Peter Rohde, Günter Golling TKB, der Autor, Heinrich Koch
und der Vertreter des Ministeriums
, vor der Kantine des Werkes
V. l. Günter Brühl aus Bautzen, Peter Rohde aus Bautzen, Roland Uschmann, zwei irakische Kolleginnen und der Autor.
Da sage noch einer, Araberinnen sind prüde oder verklemmt.
(die vorstehenden 5 Fotos wurden von Günter Brühl zur Verfügung gestellt)

Höchster Feiertag
Bilder von der Demonstration, Bagdad, 30. Juli 1977

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Junge Mädchen im Demonstrationszug, als DDR-Bürger kam einem das bekannt vor
Die Begeisterung scheint hier noch echt zu sein
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Vom Staat eingekleidet, Kinder werden von Jugendlichen kommandiert
Palästinenserfahnen sind verteilt und einigermaßen geordnet sind die Reihen jetzt auch, es kann losgehen. Bei solchen Massenveranstaltungen muß viel gewartet werden, das kennen wir.
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Teilnehmende Mädchen von unserer Ziegelei
Teilnehmende junge Männer von der Ziegelei