2001

Vater und Sohn fahren im August 2001 nach Schlesien. Für den Sohn ist es schon interssant, zu sehen, wo sein Vater herkommt, außerdem ist er (Bauingenieur, wie der Vater) sehr an der Baugeschichte Schlesiens interessiert. Den Bismarkturm auf der Hohen Eule wollen wir vermessen, um ihn maßstabsgerecht im Garten in Leipzig nachzubauen.
Mehr dazu unter http://wolfgang-leistritz.fotoalbum-medion.de/

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Auf der Hinfahrt besuchen wir Leipe Kreis Jauer, wo 1914 meine Mutter geboren wurde. Großvater war dort als Gutsinspektor im Mittelhof bei Frau von Hünerbein angestellt.
Foto: Epitaph auf dem Friedhof an der katholischen Kirche
Unser Quartier im Wüstewaltersdorfer
Ortsteil Friedrichsberg bei Familie
Weglowscy auf knapp 600 m Höhe
Der Bismarckturm auf der Hohen Eule (1014 m), 1906 eingeweiht,  noch im beklagenswerten Zustand.
Wir messen alles auf, um ihn nachbauen zu können.

 

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Sehr erfreulich! Nachdruck (Reprint) einer alten deutschen Ansichtskarte. Beim Verkauf wird ein Teil des Erlöses für die Renovierung des Bismarckturmes abgezweigt
Die Karte haben wir im August 2001 in der Bismarckbaude erworben.
Die Weistritz, Nebenfluß der Oder, in
Hausdorf; sie entspringt in Oberwüstegiersdorf
und mündet bei Herrnprotsch in die Oder.
Das Schinkel-Schloß in Kamenz, 1838 - 1888 erbaut.
Es wurde von Russen und Polen ausgeplündert und
1946 angezündet. Später wurden noch Bauelemente ausgebaut und für andere Bauten in Polen (Warschau) verwendet, z. B. der Marmorbelag der Treppe.

2002

Zwei Fahrten in diesem Jahr, im August und im Oktober, letztere mit meinem Chef, der meine Heimat auch mal sehen wollte.

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Blick von der Bolkoburg in Bolkenhain auf das
Riesengebirgsvorland
Der polnische schlesische Adler ähnelt unserem zwar,
aber es ist eben nicht unserer!

Die jetzt katholische, zu deutscher Zeit evangelische
Kirche von Peterswaldau
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Reste des Ehrenmals der Gefallenen des
1. Weltkrieges von Wüstewaltersdorf. Eine der ersten Handlungen der neuen Herren 1945 war, das Ehrenmal durch Zuputzen unleserlich zu machen. Später dienten die Teile als Böschungsmauer. Jetzt liegen sie, immerhin sichtbar für jedermann, vor dem "Riese" - Objekt in Dorfbach.
Der Weg zu Hohen Eule ist stellenweise sehr stark ausgespült. Ein geschenkt bekommenes Land müßte eben auch gepflegt werden. Oktober 2002 auf der Hohen Eule
Wilfried Becker, Wolfgang Leistritz und in der Mitte Angelika; zwei ältere Herren fühlen sich natürlich sehr geschmeichelt durch eine kontaktfreudige junge Polin.

 

2003

Auch in diesem Jahr, sahen wir Schlesien zweimal, im Mai und im Juni.

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Hirschberg, jedenfalls die Innenstadt, wurde sehr schön herausgeputzt. Die Touristen fehlen auch nicht, dadurch unterscheidet sich das Stadtzentrum nur noch wenig von anderen touristischen Orten in Europa.

Der Bahnhof Hausdorf der Weistritztalbahn und Zielbahnhof unserer Wüstewaltersdorfer Kleinbahn. Beide Strecken werden nicht mehr befahren, das Bahnhofsgebäude wird, wie in Wüstewaltersdorf, nur noch als Wohnhaus genutzt. Das verwaiste Gleis der Weistritztalbahn, hinter Hausdorf, Richtung Bad Charlottenbrunn - links daneben ist die Trasse der Wüstewaltersdorfer Kleinbahn, dessen Gleise wurden schon vor Jahren abgebaut.
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Die Weistritztalsperre im Schlesiertal, davor Wilfried Becker Die Aufnahme entstand am 19. Mai 2003 Mein Geburtshaus mit den Trümmern der Fabrik, sie hat, wie auch viele Fabriken in Mitteldeutschland, die Nachwendezeit nicht
überlebt.
Die Hohe Eule (links) und die kleine Eule (rechts), davor im Tal, Wüstewaltersdorf Der Stenzelberg ist die einzige Stelle von der man die Hohe Eule und Wüstewaltersdorf sieht.

 

2004

Diesmal war unsere erste Station die schlesische Hauptstadt Breslau bevor wir das Eulengebirge ansteuerten. Wir waren in diesem Jahr im August dort.

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Das Breslauer Rathaus, wie auch der ganze Ring, sind sehr schön herausgeputzt. Eine Inschrift auf der polnisch-jüdischen Friedhofs-
Gedenkstätte in Dörnhau. Sie liegt direkt an der Bahnlinie Waldenburg - Glatz, ist aber trotz Hinweisschilder nicht so leicht zu finden.

Das Riese-Objekt am Wolfsberg, es erinnert eher an
Disney-Land, denn an eine Gedenkstätte.
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Wüstewaltersdorf, links ehemalige Apotheke, Mitte katholische Kirche, rechts ehemaliges Geschäft Knillmann mit der alten Linde (Knillmann-Linde). Die Polen sagen ja, sie stammt noch aus slawischer Zeit, wann immer das war, jedenfalls ist sie mehrere hundert Jahre alt. Das Silberloch, im Wüstewaltersdorfer Ortsteil Zedlitzheide, dort wurde vor langer Zeit mal Silber gefunden. Die Feuerwehrkapelle der Fabrikfeuerwehr veranstaltete dort davor jährlich das traditionelle Pfingstkonzert. Der Kapellmeister hieß Karl Leistritz und war mein Großvater. Ein Foto aus dem Bodenfenster meines Geburtshauses, das ich vom Keller bis zum Boden gezeigt bekam, außer unserer ehemaligen Wohnung, die jetzigen Bewohner wollten es nicht. Aus diesem Fenster beobachteten wir durchziehende  Truppen der Roten Armee, im Mai 1945.

 

2005

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Liegnitz, der wunderschöne Klinkerbau von
Peter und Paul, Juni 2005
Belkau, ab 1938 Weißenfeld Kreis Neumarkt, das Rittergut -
in Belkau wurde meine Großmutter, Berta Schmidt, 1893 geboren.
Brandschütz Kreis Neumarkt, das ehemalige Herrenhaus der Familie Frey, der Großvater Bernhard Neumann von 1925 - 1928 als Gutsinspektor diente. Das Gebäude ist heute Hotel, das beste Appartment heißt das "Frey-Zimmer". Die Renovierung ist gelungen, das Haus im Tudor-Stil sieht aus wie ein Märchenschloß.
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Blüchers Grabmal in Blüchersruh, natürlich
geplündert, wie könnte es anders sein.

Der, neben der Schneekoppe, bekannteste Berg Schlesiens,
der Zobten, der gutte aale Zoodarberg
Leon, der Hund des Nachbarn von unserem Quartier in Wüstewaltersdorf-Friedrichsberg, ein treuer Begleiter auf mancher  Wanderung.
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Immer wieder deutsche Spuren, hier auf dem
evang. Friedhof Rudolfswaldau, wo der Zahn der
Zeit, Grabräuber und Vandalen ihr Werk
verrichtet haben.
Grottkau in Oberschlesien Die große Gedenkstätte in Waldenburg, errichtet 1936-38 im Auftrag des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken der Gefallenen des ersten Weltkrieges und derer, die bei der Arbeit ums Leben kamen.
Ein handwerklich sehr anspruchsvoll ausgeführtes Bauwerk, dem leider ein behörlich geduldeter oder sogar angeordneter Vandalismus unwiederbringlichen Schaden zugefügt hat.

 

2006

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Lauban mit seinem Wahrzeichen; die Stadt liegt im Isergebirgsvorland, am linken Queisufer und gehört noch zur Oberlausitz.
Foto vom Mai 2006
Das gewaltige borocke Kloster Grüssau Im Mai 2006 stand er noch, der Turm der Kirche von Langwaltersdorf
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Windbruch auf der Hohen Eule Der erstklassig renovierte Bismarck-Turm auf der
Hohen Eule, den Schlesier freuts
Den Schlesier freuts nicht, von der Kirche
in Oberleutmannsdorf steht nur noch der Turm.
Gebäude werden nicht nur durch Kriege zerstört.

2008

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Das Waldenburger Bergland, von der Straße zwischen Wäldchen und Bärsdorf
Aufgenommen im Juni 2008

Die Kynsburg über dem Weistritz-Tal, Gründung 1278, Inneneinrichtung wurde nach 1945 zerstört, wie so vieles. Kynau, mit dem Viadukt der Weistritztalbahn, die heute stillgelegt ist.
erlenbusch08 schl-falkenbg08 waldenburg08
Noch einmal ein Viadukt der Weistritztalbahn, hier in
Tannhausen.Erlenbusch. Der Aufwand war groß, um das Gebirge durch die Eisenbahn zu erschließen.
Die Kirche von Schlesisch-Falkenberg - hier wurden meine Mutter und ihre Brüder konfirmiert. Waldenburg, Ring
Aufnahme vom 19. Juni 2008


Inzwischen haben wir auch unter den jetzt in Schlesien lebenden Menschen viele Bekanntschaften, ja auch Freundschaften geschlossen. Erwähnen möchte ich unsere Wirtsleute von der Pension "Dom na Wzgórzu", insbesondere Anna Lison auch Familie Lagowski in Wüstewaltersdorf.
Eine Freundschaft hat sich entwickelt mit Lukasz Kazek, der 41 Jahre nach mir in Wüstewaltersdorf geboren wurde. Er interessiert sich sehr für die deutsche Vergangenheit Schlesiens ("...was sind 60 Jahre gegen 600..?").

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Titelbild des Buches von Lukasz Kazek "Im Wirbel der Geheimnisse um Riese", der Inhalt ist ein Musterbeispiel für objektive Geschichtsbeschreibung.

Meine Mutter hätte es sich im Traum nicht vorstellen können, mal in einem polnischen Buch zu erscheinen. Selbst der zweijährige Wolfgang hat in dem Buch Platz einen Platz bekommen, dazu die Erinnerungen meiner Mutter in polnischer Übersetzung.
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Ein Foto von Lukasz und mir vom Juni 2008  

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